BACHKombinat
„Er steht für etwas Größeres in uns“

Ursprung und Begriffserklärung
Der Begriff „Kombinat“ wurde ursprünglich aus dem Russischen übernommen und bezeichnete eine „kombinierte Wirtschaftseinheit“. In den 70er Jahren galten Kombinate als die modernste und rationalste Form der Wirtschaftsorganisation in der DDR. Im Kontext des BACHKombinats haben wir diesen Begriff jedoch in eine „kombinierte Wissenseinheit“ umgewandelt, die Tanz und Musik vereint. Unser Kombinat ist nicht nur eine kreative Wissenseinheit, sondern auch ein Symbol für den künstlerischen Dialog und Transfer zwischen Ost und West, der in unseren Schaffensprozessen und Projekten bewusst betont und hervorgehoben wird.
Kultureller und Künstlerischer Kontext
Der Ausgangspunkt unserer Auseinandersetzung mit dem bachschen Universum war die Städtepartnerschaft im Jahr 2017 zwischen Bochum (NRW), Ellrich, Erfurt und Nordhausen (Thüringen). Seit fünf Jahren besteht ein kontinuierlicher künstlerischer Austausch zwischen urbanen Tänzerinnen und Künstlerinnen aus NRW sowie traditionellen Künstlerinnen, maßgeblich repräsentiert durch den Solo-Cellisten des Loh-Orchesters Sondershausen / Thüringen.
Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Bach reLoaded“ von 2021, bei dem die schonungslose Verletzlichkeit und die gleichzeitig schwelende subversive Kraft von Bachs Musik sowie der Tanz als Ritual im öffentlichen Raum sichtbar und erlebbar gemacht wurden. Künstlerischer Fokus und Wissenschaftliche Vertiefung Im Zentrum unserer künstlerischen Arbeit steht Johann Sebastian Bach. Wir streben an, die interaktive Schnittstelle von Bach, Religion und Tanz im öffentlichen Raum weiter zu vertiefen und zu präzisieren. Dabei legen wir besonderen Wert auf wissenschaftliche Fundierung und Expertise. Durch die Einbindung externer Expertinnen oder ThinkTanks wollen wir unsere bestehenden ästhetischen Formate kritisch reflektieren und weiterentwickeln. Ziel ist es, durch diesen interdisziplinären Ansatz neue Perspektiven zu eröffnen und die Verbindung von Musik und Tanz auf eine noch fundiertere und innovativere Weise zu gestalten.
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Bach reLoaded


Drei Tänzer*innen haben sich erfolgreich an einer choreografischen Neudeutung der Musik und der Geisteshaltung Johann Sebastian Bachs gemacht. Jeder Ort, ob Kirche oder Zughafen werden zum Schauplatz eines besonderen Kunstwerks.
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Act2

Fest steht, dass Bach zeitlebens immer wieder schmerzlich mit dem Tod in Berührung kam. So sieht zum Beispiel der Dirigent J.E. Gardiner insbesondere in dem Werk des jungen Bachs „Actus tragicus“ ein kathartisches Ventil. Der Tod ist ein immer wiederkehrendes Thema in den Werken von Bach. Dieses Leitmotiv haben vier urbane Tänzer*innen in einen musikalisch-tänzerischen Diskurs mit dem Gegenwartsverständnis von Tod, Sterben und Verlust integriert.
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TOD(en) Tanz

Das Bachkombinat mit dem Solocellisten des Loh-Orchesters Sebastian Henneman, der Cellistin Mellisa Hart und 3 Hip-Hop Tänzer*innen nähern sich in einer ritualisierten TANZ/SOUND/Performance dem TabuThema: Der Tod an.
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Vergangenheit als Zukunft

Linien verschwinden – Grenzen sind offen – Mauern sind gefallen – andere entstanden oder nicht überwunden.
So bilden vier junge urbane Tänzer*innen (u. a. der Krumper Solomon Quaynoo) und drei Cellist*innen zusammen mit dem Choreografen Matthias Arndt (mazze) und dem Solo-Cellisten Sebastian Hennemann (Loh-Orchester Sondershausen) eine verbindende Ausdrucksform durch musikalische Anleihen bei Bach und einen musikalischen Epilog aus der Zeit des Mauerfalls.
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BACH bewegt

02.06 + 11.06.2023 // 2 neue Bachproduktionen zwischen Cello, Beat, Gesang u. HipHop
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BACH Infinity – Musik jenseits der Zeit
Mit BACH Infinity bringt der Weimarer Komponist Ilias Rachaniotis eine neu interpretierte Fassung von Johann Sebastian Bachs Actus tragicus in die Gegenwart. Durch die authentische Präsenz des urbanen Tanzes gewinnen Bachs Kompositionen eine völlig neue Tiefe. Diese urbanen Bewegungscodes lassen die Struktur und Emotionalität seiner Musik auf subtile Weise lebendig werden und bieten eine behutsame, zugleich eindringliche Neuinterpretation seines Werks.
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Bach reLoaded – einfach “

am 23.0.24 Pfarrkirche St. Georg/kult in in Vreden
48691 Vreden, Kirchpl. 14, um 20:00 Uhr und 22:00 Uhr und um 23:15 Uhr im Foyer des kult / Vreden
Die Überarbeitung von Bach reLoaded vertieft den Fokus auf die Metaphern: Bach und Rituale. Die urbane Tänzerin Kupra wird die tiefgreifenden Fragen ihr Verständnis von Traditionen und Bach aufwerfen. Es ist seine Auseinandersetzung zwischen seinen urbanen u. traditionellen Bewegungsformaten, Bachs Cello Suite 2 und 6 u. den REkompositionen des DJs. Dieser performative Diskurs soll die Vielseitigkeit von BachsMusik zeigen, sondern auch die Relevanz klassischer Musik in der modernen Welt hervorheben.