BACHKombinat

BACHKombinat

„Er steht für etwas Größeres in uns“

Den Begriff Kombinat haben wir zutreffenderweise aus dem russischen stammende Bezeichnung für eine „Kombinierte Wirtschaftseinheit“ in eine kombinierte ‚Wissenseinheit‘ umformiert. Denn in den 70iger zählten die Kombinate als moderne und zudem rationellste Form der Wirtschaftsorganisation in der DDR. Wir verstehen uns daher als eine gestalterische Wissenseinheit aus Tanz und Musik. Das Kombinat ist aber auch ein Synonym für uns, das bewusst die West/Ost künstlerische Dialog- und Transferachse in unseren Schaffensprozessen/Projekten betont und herausstellt!

Ausgangspunkt unserer Auseinandersetzung mit dem bachschen Universum ist die Städtepartnerschaft 2017 zwischen Bochum (NRW) und Nordhausen (Thüringen), die 2022 um die Verbindung zwischen Münster und Mühlhausen erweitert wird. Bereits im fünften Jahr besteht der kontinuierliche künstlerische Transfer zwischen urbanen Tänzer*innen/Künstler*innen aus NRW und tradierten Künstler*innen, federführend hier vertreten durch den Solo-Cellisten des Lohausen Orchesters Sondershausen / Thüringen. Wie z. B. in Bach reLoeded 2021, indem die schonungslose Verletzlichkeit und dabei eine schwelende subversive Kraft der Musik von Bachs und dem Tanz als Ritual im öffentlichen Raum freigesetzt, sichtbar wird.

 Das Künstlerkollektiv TanzTekeste aus Münster

Bach reLoaded 

Drei urbane Tänzer werden als choreografisches Kollektiv und in Kollaboration mit dem Dramaturgen J.Goldschmidt und den Cellist*in, S. Hennemann und Melissa Hart, eine choreografische Neudeutung der Musik und der Geisteshaltung Bachs vornehmen. Sie spannen den Bogen von Bach zu Britten, von Tradition zu Gegenwart und suchen den Kontrast und die Verbindung zwischen dem Alten und Neuen. Das ungewöhnliche Ensemble entwirft, mit seinen eigenen

Vergangenheit als Zukunft

…oder ein ungewöhnlicher Bachzyklus

(…) Durch die Musik Bachs spürt man den tiefen Sinn, Mensch zu sein.“

Aus dem Nachruf der Cembalistin und Auschwitz-Überlebenden Zuzana Růžičková

Linien verschwinden – Grenzen sind offen – Mauern sind gefallen – andere entstanden oder nicht überwunden.

So bilden vier junge urbane Tänzer*innen (u. a. der Krumper Solomon Quaynoo) und drei Cellist*innen zusammen mit dem Choreografen Matthias Arndt (mazze) und dem Solo-Cellisten Sebastian Hennemann (Loh-Orchester Sondershausen) eine verbindende Ausdrucksform durch musikalische Anleihen bei Bach und einen musikalischen Epilog aus der Zeit des Mauerfalls.